In großen Firmen sorgt die HR-Abteilung dafür, dass Führungskräfte regelmäßig Mitarbeitergespräche führen. Egal, ob etwas anliegt oder nicht. Es ist wieder Zeit – also wird es gemacht.
„Personalgespräche sind Bullshit“
Da können sich die mittelständischen Betriebe doch aber die Hände reiben – immerhin drückt ihnen niemand von oben auf: „Du, Führungskraft, in 3 Wochen ist Jahresabschluss. Bis dahin musst Du wieder Personalgespräche durchführen und dokumentieren.“ Cool! Solch Zeitverschwendung passiert also im Klein- und Mittelstandsbereich nicht. Hier wird gearbeitet. Sonst nix. „Personalgespräche sind Bullshit, nichts was wir brauchen. Und außerdem habe ich keine Zeit für solchen Kram.“
Leider begegne ich vielen Unternehmern, die sich keine Zeit für Personalgespräche nehmen. „Ein Personalgespräch ist unwichtig.“ Nur genau diese Unternehmer und Führungskräfte sind dann völlig perplex, wenn ihnen ein Mitarbeiter die Kündigung auf den Tisch legt. Einer, auf den man nicht verzichten kann. Der die Kunden kennt und inhouse alle Systeme beherrscht. Auf den man gezählt hat, weil in Kürze ein Spezialauftrag ins Haus flattert. „Wieso verlässt Du mich???“… „Weil ich ein Angebot bekommen habe, bei dem ich endlich auch meine Fortbildung integrieren kann. … Bei dem ich 2 Tage in der Woche auch von zu Hause arbeiten darf und ich somit den Kontakt zu meinen beiden Kindern nicht verliere. Weil ich dort an einem Arbeitsplatz sitze, der groß genug ist, um auch mal große Dokumente ausbreiten zu können und einen Stuhl habe, der nicht 20 Jahre alt ist und demnächst zusammen bricht. … Weil es gewünscht ist, dass wir in ständigem Austausch mit dem Projektleiter stehen, damit wir Projektschwierigkeiten sofort in den Griff bekommen und nicht erst mit dem cholerischen Chef sprechen dürfen, wenn schon alles zu spät ist.“
Ein Chef weiß nichts über seine Mitarbeiter – das ist peinlich!
Eine Klatsche, mitten ins Gesicht. Denn: „… ach, Du hast inzwischen zwei Kinder? Das wusste ich gar nicht… Und dass es in Deinem Bereich Fortbildungsmöglichkeiten gibt, war mir nicht klar. … Ich dachte immer, bei Dir passt doch alles. Was mache ich denn jetzt ohne Dich? Deinetwegen verliere ich den Großauftrag. “ – ist nicht einfach Unwissenheit, das ist PEINLICH!
Im Kontakt mit seinen Mitarbeitern bleiben
Ein Pfiffikus ist jener Unternehmer, der regelmäßig in Kontakt mit seinen Mitarbeitern bleibt. Der auch während des Arbeitsalltags hin hört, auch wenn gerade kein offizielles Personalgespräch auf dem Plan steht. Der konstruktiv Feedback gibt und bereit ist, selbst auch Rückmeldungen zu erhalten. Ja, und dem auch regelmäßige, geplante Gespräche wichtig sind. Selbst wenn man ungern solch Management-Gedöns der großen Unternehmen in seines überträgt – sondern es zumindest aus reinem Eigennutz tut, damit einen der Weggang der besten Leute nicht unvorhergesehen trifft wie der Blitz aus heiterem Himmel…
Bereit für Mitarbeitergespräche? Ich unterstütze Sie gern und freue mich auf Ihren Anruf!
Ihre Petra Carlile